Meißen: Kirche auf Rädern

Am Meißener Beyerleinplatz steht ein ungewöhnliches Schild: „Kirche auf Rädern – Treffpunkt, warmes Essen, zusammen sein, gute Gespräche“, so die Aufschrift. Jede Woche parkt hier ein VW Crafter, auf dem „Rücken“: eine Holzkirche. Die Kirche ist ein Gemeinschaftsprojekt der Heilsarmee und des Lebensfahrten e. V. Etwa sechsmal wöchentlich stoppt sie in Meißen und Umgebung.

Ein „normaler“ Gottesdienst der Kirche auf Rädern startet am Herd. In der Küche werden Suppe und Kaffee gekocht und dann in die Kirche geladen. Meist warten die Menschen bereits, auch bei eisigen Minusgraden. Bevor man sich bei einer dampfenden Suppe austauscht, gibt es eine Andacht. Der Ablauf ähnelt zwar keinem „normalen“ Gottesdienst, gleichwohl steht bei der fahrenden Kirche (und Suppenküche) die seelische Not der Besucher im Vordergrund.  Die Gemeindeschar ist vielfältig. Da ist die Oma, die mit ihrem Neffen kommt, oder der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Familienvater mit seinen Kindern. Auch Ilona lebt von Hartz IV und das Geld ist zum Monatsende immer knapp. Doch es ist nicht die kostenlose, warme Mahlzeit, die sie zur Kirche zieht, sondern insbesondere die Gemeinschaft.

„Schon Jesus ging zu den Menschen hin und hat nicht in einem Gebäude auf sie gewartet. Ich glaube, die Kirche auf Rädern ist eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Gemeinden. Auf der Straße Menschen in Not zu begegnen, ist der Kern der Heilsarmee-Arbeit“, erklärte Feldsergeant Gerald Dueck, der Pastor dieser kleinen Gemeinde, wenige Monate vor seinem plötzlichen Tod Ende Juli 2017. Die Heilsarmee trauert sehr um diesen hingegebenen und bewährten Freund und Kollegen – und führt das Programm der „Kirche auf Rädern“ in seinem Sinne weiter.

Unter nachfolgendem Link finden Sie einen MDR-TV-Beitrag über Geral Dueck und die Kirche auf Rädern: mdr.de/tv/programm/sendung740748.html

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