Korps Essen: Nahrung für Körper und Seele

Es ist 16 Uhr und damit eigentlich noch viel zu früh. Aber bereits eine Stunde vor Beginn versammeln sich die ersten Gäste vor der Tür der Heilsarmee-Gemeinde in Essen. Im Schnitt kommen um die 30 Personen: Obdachlose, Hartz-IV-Empfänger, Suchtkranke, aber auch viele Rentner, die mit ihrem wenigen Geld haushalten müssen. Nur wenige Frauen sind anwesend, dafür aber auffallend viele junge Männer, die nach dem Öffnen der Türen ungeduldig in den Saal drängen. Jeden Dienstag organisiert die Heilsarmee hier eine Suppenküche für Bedürftige.

„Mir ist es wichtig, Menschen wertzuschätzen und sie in unsere Gemeinschaft aufzunehmen, egal, welchen sozialen Status sie zurzeit haben; auch, wenn sie ganz am Boden liegen“, sagt Annette Belz. Die Heilsarmee-Majorin leitet zu diesem Zeitpunkt seit fast sieben Jahren die Gemeinde in Essen. Sie heißt die Besucher der Suppenküche am Saaleingang willkommen. Viele erwidern ihren Gruß und drücken ihr freundlich die Hand.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

Die eigentliche Mahlzeit beginnt Annette Belz mit einer kurzen Andacht. „Als Christen ziehen wir unsere Kraft aus dem Wort Gottes. Mir ist es wichtig, dass unsere Besucher das auch wissen“, sagt die Heilsarmee-Offizierin. Danach servieren vier ehrenamtliche Helfer einen Gemüseeintopf, zu dem sie belegte Brote reichen. Die Menschen essen schnell und nehmen gerne einen Nachschlag. Sie sind hungrig und dankbar für die frisch gekochte Suppe, die gesund ist und schmeckt.

Einige Gäste suchen das Gespräch mit Annette Belz, um über ihre Probleme zu reden. Die Heilsarmee-Offizierin hört ihnen zu und hilft, wo sie kann. „Unsere Besucher sollen erfahren, dass wir sie so lieben und annehmen, wie sie sind. Mein Wunsch ist es, dass sie wieder Hoffnung für ihr Leben gewinnen, vielleicht wieder eine Arbeit aufnehmen können und eine Wohnung finden“, so Belz.

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