Hilfe für Lkw-Fahrer

Fernfahrer werden in Deutschland mit ihren Lkws meist als lästiges oder im besten Fall als notwendiges Übel auf den Straßen empfunden. Selten nimmt jemand den Menschen wahr, der fern von Zuhause bis zu 80 Stunden in der Woche allein am Steuer sitzt. Die Heilsarmee-Mitglieder Bernd Treffkorn und Doreen Kleemann aus Weißwasser in Sachsen sehen das anders und gründeten vor fünf Jahren die „Trucker-Hilfe“. Mehr dazu erzählt der 63-jährige Rentner selbst.

An einem Wochenende stand ich damals mit Doreen auf einem Rasthof in Süddeutschland. Wir schauten auf die Kolonnen von parkenden Lkws, sahen die Trucker in ihren Fahrerkabinen sitzen oder in Grüppchen zusammenstehen. Andere schlenderten mit dem Handtuch über der Schulter in Richtung Waschraum. „Die sind nun das ganze Wochenende getrennt von ihrer Familie“, sagte Doreen zu mir. „Wer kümmert sich um die Fahrer?“

Der Gedanke ließ uns nicht mehr los. Wir begannen die A13 zwischen Berlin und Dresden entlangzufahren, hielten auf Rastplätzen und besuchten Fernfahrer. Klar, am Anfang war es schon komisch, die Männer einfach so anzusprechen. Aber wir nahmen heißen Kaffee mit und boten ihn an. So kam man schnell ins Gespräch. Woher? Wohin? Wie geht’s? Über Gott und die Welt eben. Wir merkten, dass unser Interesse den Fahrern einfach gut tat. Und wir bedankten uns auch bei ihnen, dass sie diesen Knochenjob machen. Da schauten die meisten verlegen weg. Das hören sie nicht oft.

Heute hilft uns die Heilsarmee bei der „Trucker-Hilfe“ und fährt bei den Einsätzen mit. Oft fahren wir gemeinsam mit dem Heilsarmee-Einsatzwagen raus. Dann verteilen wir Suppe an die Trucker. Wenn ich nicht unterwegs bin, stehe ich während der Woche mit etwa 60 bis 80 Fahrern per Funk und Telefon in Kontakt. Es kam schon vor, dass wir Personen zum nächsten ärztlichen Notdienst bringen mussten. Sitzt ein Fernfahrer zum Beispiel wegen einer Panne längere Zeit fest, kann er sogar bei der Heilsarmee übernachten.

Die Heilsarmee und ich passen gut zusammen

Ich bin Mitglied der Heilsarmee in Guben. Sie ist da, wo Not ist. Und die Trucker auf den Autobahnen in Deutschland haben eine echte Not. Viele erzählen uns von ihren seelischen Nöten, ihrer Einsamkeit. Dann frag ich: „Was hältst du von Jesus?“ Und ich erzähl ihnen, dass Jesus mir Kraft gibt. Wenn mich heute ein Trucker fragt: „Warum tust du das? Wir sind doch für viele das Letzte“, dann sage ich: „Gerade weil ihr das denkt, wollen wir euch Anerkennung und Wertschätzung entgegenbringen.“

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