Familien stärken – Kinder fördern

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Damit Kinder nicht ins Abseits geraten!

Mitgefühl, Respekt, Verantwortungsbewusstsein, Wahrhaftigkeit – ein tragfähiges Wertefundament erleichtert den Umgang miteinander. Doch nicht alle Familien sind in der Lage, ihren Kindern Werte zu vermitteln und die Basis für ein glückliches Leben zu legen.

In Deutschland wächst fast jedes fünfte Kind in armutsgefährdeten Verhältnissen auf. Vor allem Kinder aus Haushalten mit nur einem Elternteil und aus kinderreichen Familien sind betroffen. Diese jungen Menschen haben deutlich schlechtere Chancen, sich ihrem Alter entsprechend zu entwickeln. Manche von ihnen sind sogar mangelhaft oder einseitig ernährt und unterliegen einem erhöhten Gesundheitsrisiko. Sie trauen sich weniger zu und fühlen sich sozial zurückgesetzt.

Wir von der Heilsarmee sorgen uns daher verstärkt um sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Unsere Förder- und Familienprogramme, wie McTurtle und Patchwork, helfen ihnen, Selbstvertrauen und Hoffnung zu entwickeln. Und sie tragen dazu bei, Ideale und Werte zu vermitteln, mit denen sie zu selbstbestimmten Persönlichkeiten heranreifen können.

McTurtle schafft Selbstvertrauen

Die Heilsarmee in Chemnitz rief 2001 das Projekt McTurtle ins Leben. Das Förderprogramm aus Musik, Bewegung, Spiel, Theater und Gebet richtete sich zunächst an sozial schwache Kinder aus dem Umfeld der Gemeinde im Stadtteil Kaßberg. Es sollte ihnen ein schönes Gemeinschaftserlebnis schenken und ihnen helfen, ihre Begabungen und ihr Selbstwertgefühl zu entfalten. Ein weiteres Ziel war die Vermittlung von christlichen Werten.

Mittlerweile finden McTurtle-Veranstaltungen in der Umgebung an weiteren Orten statt. Ob in Guben, Greiz oder Gera – ein Programmteam in Chemnitz erarbeitet die Inhalte für die wöchentlichen Treffen. Annett Erler, Robert Beckert und Jakob Schulz, der einen Bundesfreiwilligendienst bei der Heilsarmee absolviert, gehören dazu. Sie bereiten das Programm vor, üben es ein und führen es dann auf. Da sie nicht ständig anwesend sind, vertiefen feste und ehrenamtliche Mitarbeiter ihre Arbeit mit den Kindern vor Ort.

Die meisten Mädchen und Jungen, die die Aufführungen besuchen, stammen aus schwierigen Verhältnissen. Das Team der Heilsarmee will diese Kinder stark machen, damit sie besser im Leben zurechtkommen – daher auch der Bezug auf die Schildkröte im Namen (engl. Turtle), da sich das Tier mit ihrem Panzer schützt. Beim McTurtle-Programm der Heilsarmee erfahren Kinder die Zuwendung, Unterstützung und Wertschätzung, die sie benötigen, um ein positives Selbstwertgefühl zu entwickeln. Und durch die Glaubensinhalte und vermittelten Werte zeigen die Mitarbeiter den Kindern neue Perspektiven auf und ermutigen sie, ein stabiles Fundament für ihr Leben zu bauen.

Familien stärken – Kinder fördern

Mit der Patchwork-Ferienwoche wendet sich die Heilsarmee an Alleinerziehende und Familien, die aufgrund von Suchtproblemen, psychischen Erkrankungen, Arbeitslosigkeit oder Schulden Schwierigkeiten haben, ihren Alltag zu meistern. Die Teilnehmer erleben eine spannende Ferienwoche mit lebensbereichernden Impulsen und können so kurzfristig die Sorgen des Alltags hinter sich lassen. Die sozialpädagogischen Angebote in den Heilsarmee-Gemeinden vor Ort helfen den Familien dann langfristig, Lösungen für ihre schwierige Situation zu finden und umzusetzen.

In diesem Jahr fand Ende März zum sechsten Mal die Patchwork-Familienferienwoche unter der Leitung von Stefanie Honsberg statt. Elf Familien, die sich wegen besonderer Lebensumstände keine Ferienreise leisten können, wurden von geschulten Mitarbeitern betreut. Mütter und Väter kamen mit ihren Kindern auf dem Seehof der Heilsarmee in Plön zusammen und genossen eine Woche voller besonderer Angebote.

Zum Programm gehörten vor allem kreatives Gestalten und Ausflüge in die Natur. So hatten die Kinder viel Spaß bei einer Rallye über das Gelände des Seehofs oder bei der Schokoeiersuche. Ein Abenteuerspielplatz, mitten im Wald, bot Gelegenheit zum Toben. Weitere Höhepunkte waren ein Lagerfeuerabend, ein Besuch im Sealife-Aquarium und ein Ausflug an den Ostseestrand.

„Das Konzept der Patchwork-Ferienwoche sieht vor, dass die Eltern viel Zeit mit ihren Kindern verbringen und etwas gemeinsam unternehmen“, sagt Stefanie Honsberg. Beim diesjährigen Treffen stand zudem das Thema Versöhnung im Vordergrund. Die Familien hatten die Gelegenheit, sich mit ihrer Vergangenheit und ihrer Familiengeschichte zu versöhnen. Belastendes konnte symbolhaft in Form von Steinen in den See geworfen werden. Über allem stand die ermutigende Zusage, dass Gott einen guten Plan für unser Leben hat.

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